Der Alltag einer Mama - auch mal wieder nichts geschafft?
Wir sitzen gemeinsam bei einer Freundin am Tisch, essen und trinken etwas. Im Hintergrund Gewusel der Kinder, eine lange Liste voller Aufgaben, die noch erledigt werden müssen und dem Gefühl, dringend diese Pause zu brauchen. Nach kurzer Zeit entschuldigt sich meine Freundin für das Chaos um uns herum. Sie würde immer hier und da etwas aufräumen und dann wäre schon wieder woanders die nächste Baustelle akut. Ich versichere ihr: Das kenn ich auch! Wer bitteschön nicht?
Ich lasse gedanklich meine letzten Tage revué passieren und merke, dass sich auch bei mir das Gefühl einschleicht: Mal wieder nichts geschafft! Und das obwohl man eigentlich den ganzen Tag immer irgendetwas gerade anpackt.
So z.B. gestern: Ich bin schon um 6 Uhr aufgestanden (dank innerem Wecker), bin kurz unter die Dusche, habe die Wäsche von der Leine abgenommen und sortiert sowie zum Bügeltisch gebracht. Danach huschte ich mit vollen Müllbeuteln zu den Tonnen und warf noch Post in den Briefkasten, um im Anschluss das Frühstück vorzubereiten. Um 7Uhr meldete sich dann auch die Maus, die von unserem Bett im Obergeschoss zu mir an den Küchentisch wollte. Nachdem eine frische Pämpi angezogen und die Haare vorläufig gebändigt waren, konnten wir uns auch ans Essen machen. Tja... keine 5min später war auch schon der erste Becher umgekippt. Vom zweiten und dritten fange ich gar nicht erst an. Das morgendliche Waschen war nach dem Frühstücken mehr als begründet und die Krümel sowie die Pfützen auf dem Boden mussten auch noch beseitigt werden. Währenddessen verteilte die Maus ihre gesammelten Spielzeuge im kompletten Wohnzimmer. Auch die Pixibücher durften nicht länger an ihrem Platz verweilen. Aber erst einmal die nächste Waschmaschine anstellen und die Telefonate für die Vorsorgetermine erledigen.
Hin und wieder denke ich, dass die Leute, mit denen ich telefoniere, vermuten, dass ich am Tourette Syndrom leide. "Ja, könnnen wir... lass das bitte liegen! Nein, leg es zurück. ... Ja, können wir festhalten. ... Zurück! Jetzt! ... 16Uhr ist gut!"
Da beim ersten Frühstück nicht so viel gegessen wurde (kleiner Morgenmuffel), kam dann die zweite Runde. Also wieder Brote schmieren, etwas Obst anbieten. Irgendwie füllen sich Mülleimer auch ständig von alleine... Auch die Küche/ das Esszimmer muss zum zweiten Mal sauber gemacht werden. Die Spüle war nun auch komplett voll mit Plastikgeschirr sowie langsam Zeit, sich um das Mittagessen zu kümmern, damit die Maus nach dem Mittagsschlaf etwas Warmes bekommt. Aber erst einmal noch raus - Spielen auf dem Spielplatz oder in den Wald. Bei schlechtem Wetter wird gemalt oder viel gelesen sowie mit den Kuscheltieren gespielt. Mittlerweile schon 12Uhr. Höchste Zeit fürs Hinlegen. Währenddessen flatterten einige Briefe rein. Rechnungen sollen überwiesen, bei Ämtern Papiere eingereicht und andere einfach der Vollständigkeit wegen abgeheftet werden. Und die Waschmaschine war natürlich auch fertig. Aufhängen! Als das Mittagessen dann im Backofen, der Papierkram erledigt und Wäsche vor sich hintrocknete, musste die vom Bügeltisch ran. Dabei schaue ich immer durch, welche Kleidung noch tragbar ist und welche aussortiert und dann ggf. verkauft, verstaut oder weggeworfen werden muss. Dafür gibts dann wieder ein entsprechendes System der Aufbewahrung/ Entsorgung. Im Flug verstrich die Zeit, sodass sich die Maus wieder vom Mittagsschlaf meldete.
Beim Richten der Frisur fiel auf, dass die Spitzen auch nach einem halben Jahr mal wieder nach der Schere verlangten. Nach kurzem Hin und Her in der Badewanne samt ausgiebigem Plantschen, konnte an dem Punkt auf der To-Do-Liste auch ein Häkchen gesetzt werden. Endlich kam dann auch der Moment, dass die Maus Mittag essen wollte. Deshalb zog ich den Punkt des gemeinsamen Mittagessens vor und hob mir das Bad für später auf, um das benutzte Spielzeug zu trocknen (Quietscheenten mit Wasser im Bauch sind echt nicht zu empfehlen - außer man steht auf Schimmel). Einiges landete natürlich wieder neben den Teller, auf den Stuhl, dem Boden und der Kleidung sowie an Gesicht und Fingern. Also WIEDER alles säubern. Tja... und dann wollte auch der Papa nach der Arbeit essen und kam in eine Wohnung, in der überall Spielzeug verstreut lag, das Bad noch mit Handtüchern und weiteren Kleinigkeiten übersäht war und die Spüle sich mit dreckigem Geschirr füllte sowie das Kind in schmutziger Kleidung vor ihm stand und im Keller wieder Wäsche auf der Leine hing (für Männer sieht es natürlich im Vorbeigehen so aus als wenn es die gleiche von zuvor ist).
Tja... für ihn sieht es fast genauso oder schlimmer aus, wenn er nachmittags nach Hause kommt. Als hätte man den ganzen Tag nur auf dem Sofa gesessen. Dass dies absolut nicht der Fall ist, ist teilweise nur schwer zu beweisen. Aber genau da wären wir an dem Punkt, den wir in unserem Denken ändern müssen. Unsere Ergebnisse, die wir als Hausfrau und Mutter erledigen, sind nicht immer alle sehbar! Man hat sogar sehr viel geschafft! Man hat wieder versucht, dem Kind einen gewissen Tagesablauf und alltägliches Handeln näher zu bringen, hat sich mit ihm auseinander gesetzt und es Stück für Stück gefördert. Wir können nicht wie ein Roboter von morgens bis abends nur arbeiten und das Kind so lange in eine Ecke stellen. Wir können ihm auch nicht verbieten, etwas anzufassen oder es zu benutzen. Deshalb muss man hin und wieder auch mal ein Chaos kurz Chaos sein lassen, um Zeit für das Kind und dessen Bedürfnisse sowie für sich zu haben. Bei manchen Tätigkeiten ist es auch schön, selbst die Kleinen schon mit einzubeziehen. Sei es beim Aufhängen der Wäsche (reich mir das doch aus der Trommel) oder beim Kochen (leg schon mal die geschnittenen Kartoffeln in den Topf auf dem Küchentisch).
So lange man für sich selbst weiß, man hat sein Bestes gegeben, sollte man aufhören, so zu denken. Hin und wieder ist mehr auch einfach nicht möglich. Wenn jedoch nur Chaos durchgängig herrscht, hier ein paar Tipps, die möglicherweise zusätzlich neben dem Umdenken Abhilfe schaffen:
Die Organisation verändern
Kann ich z.B. Zeit sparen, in dem ich anders koche (für 2 oder mehrere Tage zum Einfrieren). Liegen bestimmte zu erledigende Dinge auf einem Weg und kann ich sie dann damit verbinden? Gibt es aber auch die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben abzugeben, weil es sich einfach so anbietet (der Mann fährt auf dem Arbeitsweg z.B. immer an einer Apotheke, Post etc. vorbei, sodass man selbst diese nicht mehr aufsuchen muss oder der Mann nimmt immer den Müll runter, wenn er das Haus verlässt).
Feste Zeiten für feste Dinge einplanen
Ich will dann und dann den und den Raum fertig haben? Dann kann man mit einem Haushaltsplan ganz oft dem näher kommen. Wer sich selbt eine To-Do-Liste dabei schreibt und immer einen Haken an eine erledigte Tätigkeit setzt, kann auch so leichter umdenken. Da hat man es schwarz auf weiß, dass man etwas geschafft hat!
Hilfe mit einbeziehen
Ein Babysitter oder ein Tag bei Oma hilft auch manchmal wahre Wunder. Wenn niemand dazwischen wuselt und man mal etwas am Stück erledigen kann, ist teilweise in nur wenigen Stunden das ganze Pensum einiger Tage oder Wochen geschafft, sodass dann die Tage danach auch ruhiger angegangen werden können. Und wer viel auf einmal schafft, fühlt sich auch definitiv erfolgreicher. Manchmal können auch Mamas unter sich die Betreuung aufteilen. Dann holt die Freundin den Kleinen vom Sport und dafür ich beim nächsten Mal ihren. Schon wieder eine halbe Stunde mehr Zeit ;)
Alles in allem lasst den Kopf nicht hängen - mit diesem "Problem" seid ihr definitiv nicht alleine und wir leisten trotzdem eine Menge ;)
Lg,
Mami Tinka
Ich lasse gedanklich meine letzten Tage revué passieren und merke, dass sich auch bei mir das Gefühl einschleicht: Mal wieder nichts geschafft! Und das obwohl man eigentlich den ganzen Tag immer irgendetwas gerade anpackt.
So z.B. gestern: Ich bin schon um 6 Uhr aufgestanden (dank innerem Wecker), bin kurz unter die Dusche, habe die Wäsche von der Leine abgenommen und sortiert sowie zum Bügeltisch gebracht. Danach huschte ich mit vollen Müllbeuteln zu den Tonnen und warf noch Post in den Briefkasten, um im Anschluss das Frühstück vorzubereiten. Um 7Uhr meldete sich dann auch die Maus, die von unserem Bett im Obergeschoss zu mir an den Küchentisch wollte. Nachdem eine frische Pämpi angezogen und die Haare vorläufig gebändigt waren, konnten wir uns auch ans Essen machen. Tja... keine 5min später war auch schon der erste Becher umgekippt. Vom zweiten und dritten fange ich gar nicht erst an. Das morgendliche Waschen war nach dem Frühstücken mehr als begründet und die Krümel sowie die Pfützen auf dem Boden mussten auch noch beseitigt werden. Währenddessen verteilte die Maus ihre gesammelten Spielzeuge im kompletten Wohnzimmer. Auch die Pixibücher durften nicht länger an ihrem Platz verweilen. Aber erst einmal die nächste Waschmaschine anstellen und die Telefonate für die Vorsorgetermine erledigen.
Hin und wieder denke ich, dass die Leute, mit denen ich telefoniere, vermuten, dass ich am Tourette Syndrom leide. "Ja, könnnen wir... lass das bitte liegen! Nein, leg es zurück. ... Ja, können wir festhalten. ... Zurück! Jetzt! ... 16Uhr ist gut!"
Da beim ersten Frühstück nicht so viel gegessen wurde (kleiner Morgenmuffel), kam dann die zweite Runde. Also wieder Brote schmieren, etwas Obst anbieten. Irgendwie füllen sich Mülleimer auch ständig von alleine... Auch die Küche/ das Esszimmer muss zum zweiten Mal sauber gemacht werden. Die Spüle war nun auch komplett voll mit Plastikgeschirr sowie langsam Zeit, sich um das Mittagessen zu kümmern, damit die Maus nach dem Mittagsschlaf etwas Warmes bekommt. Aber erst einmal noch raus - Spielen auf dem Spielplatz oder in den Wald. Bei schlechtem Wetter wird gemalt oder viel gelesen sowie mit den Kuscheltieren gespielt. Mittlerweile schon 12Uhr. Höchste Zeit fürs Hinlegen. Währenddessen flatterten einige Briefe rein. Rechnungen sollen überwiesen, bei Ämtern Papiere eingereicht und andere einfach der Vollständigkeit wegen abgeheftet werden. Und die Waschmaschine war natürlich auch fertig. Aufhängen! Als das Mittagessen dann im Backofen, der Papierkram erledigt und Wäsche vor sich hintrocknete, musste die vom Bügeltisch ran. Dabei schaue ich immer durch, welche Kleidung noch tragbar ist und welche aussortiert und dann ggf. verkauft, verstaut oder weggeworfen werden muss. Dafür gibts dann wieder ein entsprechendes System der Aufbewahrung/ Entsorgung. Im Flug verstrich die Zeit, sodass sich die Maus wieder vom Mittagsschlaf meldete.
Beim Richten der Frisur fiel auf, dass die Spitzen auch nach einem halben Jahr mal wieder nach der Schere verlangten. Nach kurzem Hin und Her in der Badewanne samt ausgiebigem Plantschen, konnte an dem Punkt auf der To-Do-Liste auch ein Häkchen gesetzt werden. Endlich kam dann auch der Moment, dass die Maus Mittag essen wollte. Deshalb zog ich den Punkt des gemeinsamen Mittagessens vor und hob mir das Bad für später auf, um das benutzte Spielzeug zu trocknen (Quietscheenten mit Wasser im Bauch sind echt nicht zu empfehlen - außer man steht auf Schimmel). Einiges landete natürlich wieder neben den Teller, auf den Stuhl, dem Boden und der Kleidung sowie an Gesicht und Fingern. Also WIEDER alles säubern. Tja... und dann wollte auch der Papa nach der Arbeit essen und kam in eine Wohnung, in der überall Spielzeug verstreut lag, das Bad noch mit Handtüchern und weiteren Kleinigkeiten übersäht war und die Spüle sich mit dreckigem Geschirr füllte sowie das Kind in schmutziger Kleidung vor ihm stand und im Keller wieder Wäsche auf der Leine hing (für Männer sieht es natürlich im Vorbeigehen so aus als wenn es die gleiche von zuvor ist).
Tja... für ihn sieht es fast genauso oder schlimmer aus, wenn er nachmittags nach Hause kommt. Als hätte man den ganzen Tag nur auf dem Sofa gesessen. Dass dies absolut nicht der Fall ist, ist teilweise nur schwer zu beweisen. Aber genau da wären wir an dem Punkt, den wir in unserem Denken ändern müssen. Unsere Ergebnisse, die wir als Hausfrau und Mutter erledigen, sind nicht immer alle sehbar! Man hat sogar sehr viel geschafft! Man hat wieder versucht, dem Kind einen gewissen Tagesablauf und alltägliches Handeln näher zu bringen, hat sich mit ihm auseinander gesetzt und es Stück für Stück gefördert. Wir können nicht wie ein Roboter von morgens bis abends nur arbeiten und das Kind so lange in eine Ecke stellen. Wir können ihm auch nicht verbieten, etwas anzufassen oder es zu benutzen. Deshalb muss man hin und wieder auch mal ein Chaos kurz Chaos sein lassen, um Zeit für das Kind und dessen Bedürfnisse sowie für sich zu haben. Bei manchen Tätigkeiten ist es auch schön, selbst die Kleinen schon mit einzubeziehen. Sei es beim Aufhängen der Wäsche (reich mir das doch aus der Trommel) oder beim Kochen (leg schon mal die geschnittenen Kartoffeln in den Topf auf dem Küchentisch).
So lange man für sich selbst weiß, man hat sein Bestes gegeben, sollte man aufhören, so zu denken. Hin und wieder ist mehr auch einfach nicht möglich. Wenn jedoch nur Chaos durchgängig herrscht, hier ein paar Tipps, die möglicherweise zusätzlich neben dem Umdenken Abhilfe schaffen:
Die Organisation verändern
Kann ich z.B. Zeit sparen, in dem ich anders koche (für 2 oder mehrere Tage zum Einfrieren). Liegen bestimmte zu erledigende Dinge auf einem Weg und kann ich sie dann damit verbinden? Gibt es aber auch die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben abzugeben, weil es sich einfach so anbietet (der Mann fährt auf dem Arbeitsweg z.B. immer an einer Apotheke, Post etc. vorbei, sodass man selbst diese nicht mehr aufsuchen muss oder der Mann nimmt immer den Müll runter, wenn er das Haus verlässt).
Feste Zeiten für feste Dinge einplanen
Ich will dann und dann den und den Raum fertig haben? Dann kann man mit einem Haushaltsplan ganz oft dem näher kommen. Wer sich selbt eine To-Do-Liste dabei schreibt und immer einen Haken an eine erledigte Tätigkeit setzt, kann auch so leichter umdenken. Da hat man es schwarz auf weiß, dass man etwas geschafft hat!
Hilfe mit einbeziehen
Ein Babysitter oder ein Tag bei Oma hilft auch manchmal wahre Wunder. Wenn niemand dazwischen wuselt und man mal etwas am Stück erledigen kann, ist teilweise in nur wenigen Stunden das ganze Pensum einiger Tage oder Wochen geschafft, sodass dann die Tage danach auch ruhiger angegangen werden können. Und wer viel auf einmal schafft, fühlt sich auch definitiv erfolgreicher. Manchmal können auch Mamas unter sich die Betreuung aufteilen. Dann holt die Freundin den Kleinen vom Sport und dafür ich beim nächsten Mal ihren. Schon wieder eine halbe Stunde mehr Zeit ;)
Alles in allem lasst den Kopf nicht hängen - mit diesem "Problem" seid ihr definitiv nicht alleine und wir leisten trotzdem eine Menge ;)
Lg,
Mami Tinka
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